Seit mehreren Jahren sind naturnahe Gärten immer mehr auf dem Vormarsch. Der Trend geht weg von durchgestylten Designer-Gärten hin zu naturnahen Gartenoasen in der die Artenvielfalt gefördert wird. Insekten- und Vogelfreundlich, bunt und vielfältig – so lautet der Wunsch vieler Gartenbesitzer:innen. Das nachhaltige Blütenparadies lässt sich mit wenigen einfachen Handgriffen in die Tat umsetzten.
Die richtige Pflanzenauswahl
Bei der Pflanzenauswahl sollten, wenn möglich, heimische Gehölze und Stauden bevorzugt werden. Einheimische Arten bieten Tieren- und Insekten Nahrung sowie Versteckmöglichkeiten. Geeignete Gehölze sind unter anderem: die Felsenbirne (Amelanchier ovalis oder auch Amelanchier lamarckii), die Kornellkirsche (Cornus mas), die Eberesche (Sorbus aucuparia), der gewöhnliche Schneeball (Viburnum opulus), das Pfaffenhütchen (Euonymus europaea), die Sal-Weide (Salix caprea), der schwarze Holunder (Sambucus nigra) oder die Hundsrose (Rosa canina). Heimische Stauden findet man unter anderem in der Wiesen Schafgarbe (Achillea millefolium), dem Steinquendel (Acinos alpinus), dem Frauenmantel (Alchemilla mollis), dem Buschwindröschen (Anemone nemorosa) oder dem beeindruckenden Wald-Geißbart (Aruncus dioicus). Generell ist darauf zu achten nach Möglichkeit keine Pflanzen mit gefüllten Blüten zu verwenden, da diese für Insekten uninteressant sind.
Alternativen zur Rasenfläche
Wem der Rasen bei den immer heißeren Sommern zu pflegeintensiv wird, ist mit einer Umgestaltung zu einer Wildblumenwiese gut beraten. Diese Mischungen werden im Frühjahr ausgesät. Das Saatgut sollte aus heimischen Wildarten bestehen, da diese besonders anspruchslos und pflegeleicht sind. Blumenwiesen sind zudem wichtige Nektarquellen für Bienen und Insekten. Nach ein bis zwei Jahren, wenn sich alles im Garten etabliert hat, herscht ein reges summen und brummen. Insektenhotels die es derzeit oft in Fachmärkten zu kaufen gibt, helfen dabei die Nützlinge auch über den Winter im Garten zu halten.
Alt- und Totholz im Garten
Viele kleine Tiere leben in abgestorbenem Holz. Leider kommt dieses immer weniger in privat Gärten vor, da es meist oft sofort nach dem Schnitt entfernt wird. Die Gestaltung mit Totholz kann aber durchaus seinen ganz eigenen Charme haben, vor allem in Naturgärten sind große Äste oder auch aufgestapeltes Holz ein Highlight und helfen Käfern, Wildbienen (wie zum Beispiel der faszinierenden Blauschwarzen Holzbiene) und Vögeln beim Überleben. Mit der Zeit findet man im Altholz viele Nützlinge die sich auch um die Schädlinge im Garten kümmern und einem die Mühe so danken.
Schädlinge richtig bekämpfen
Schädlinge die sich über die sorgfältig gepflanzten Stauden und Gehölze hermachen können auch im Naturgarten auftreten. Es gibt aber viele natürliche Möglichkeiten um Blattläuse und Co in Schach zu halten. Natürliche Feinde der Blattläuse sind zum Beispiel Marienkäfer, auch Brennesselbrühe oder ein Schachtelhalmextrakt kann helfen. Sehr gut eignet sich auch verdünntes Neemöl (auch gegen einzelne Pilzkrankheiten). Gegen Schädlinge wie den Dickmaulrüssler sollten Nematoden eingesetzt werden. Diese Fadenwürmer werden bei Befall über eine Gießkanne ausgebracht und ernähren sich von den Dickmaulrüssler-Larven in der Erde.
Vielfalt ist Wichtig
Die Vielfalt auch im eigenen Garten zu fördern wird in den heutigen Zeiten immer wichtiger, da immer mehr versiegelte Flächen den Lebensraum von unserer Tier- und Pflanzenwelt bedrohen.
Mit wenig Mühe lässt sich mit dem Naturschutz auch im eigenen Garten anfangen. Achten Sie darauf einige heimische Arten in Ihrem Garten unterzubringen. Das heißt nicht das der Kirschlorbeer, der Bambus oder die Hortensie aus dem Garten verschwinden müssen, sie sollten aber nicht ausschließlich gepflanzt werden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Gartenzentrale und beraten Sie gerne bei der Auswahl der richtigen Pflanzenkombination für Ihren Naturgarten.