Geschichte & Philosophie

Einen Garten planen, heißt Vertrauen in die Zukunft haben! Das Gleiche gilt für uns als Gartenzentrale — wir denken in die Zukunft. Denn einiges in unserem Sortiment wächst sehr langsam, braucht Zeit und Geduld… die nehmen wir uns.

Von Anfang an: Unsere Mitarbeiter sind groß geworden in der Tradition der Baumschule Appel, die seit über 60 Jahren biologisch bewirtschaftet wird. ‚Appel‘ gibt es seit über 200 Jahren – die Firma mit Sitz in Darmstadt sammelte und handelte ursprünglich mit Forstsamen. 1946 begann der Aufbau der Baumschule im Griesheimer Sand durch die Familie Eisele. Nach dem Krieg wurden zunächst Bäumchen für den Forst herangezogen.

In der Gesellschaft entwickelte sich langsam aber stetig ein neues Bedürfnis – die Gärten wurden nicht mehr nur für die Erzeugung von Nahrungsmitteln genutzt. So kamen immer mehr Gartenbesitzer ‚zum Appel‘, die schöne Stauden und Gehölze für ihre Gärten suchten.

Um diese Wünsche zu erfüllen begann 1965 mit der Abteilung ‚Gartenzentrale‘ den Verkauf an Privatpersonen. Seit 2003 sind wir eigenständig, und als Gartenzentrale Appel firmiert.

Unsere Philosophie

Von Beginn an im Jahre 1946 wurde die Baumschule biologisch bewirtschaftet. Sie ist umrandet von kilometerlangen Heckenpflanzungen, die Lebensraum für viele Vögel und Insekten sind. Die Hecken dienen aber auch als Schutzwände für die Pflanzungen und schaffen ein günstiges Mikroklima zum Wachsen. Die Düngung erfolgt mit natürlichen Düngemitteln.

Der Pflanzenschutz im biologischen Landbau ist auch Teil der Kulturführung: wir arbeiten mit der Ausnutzung vorbeugend wirkender Maßnahmen und natürlicher Mechanismen der Selbstregulierung. Bei großen Schädlingsproblemen werden natürliche Wirksubstanzen angewendet. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ist verboten.

Daran glauben wir noch heute – denn eine biologische Bewirtschaftung ist aus unserer Überzeugung der beste Ansatz für Artenvielfalt, ein gesundes Klima & Luft und ein lebenswerter Raum für Mensch und Tier.

Für Sie als Kunden & Gartenliebhaber bedeutet das:
Unsere Philosophie ist es, die aus der langen Tradition gewonnenen Erfahrungen im Umgang mit Pflanzen weiter zu geben, damit Sie mit den bei uns gekauften Pflanzen langfristig zufrieden sind. Das beinhaltet auch einen hohen Anspruch an die Qualität der Pflanzen und an das Sortiment. Entsprechend dieser Erfahrungen haben wir auch unser Sortiment an notwendigen Erden, Düngern und Schutzmitteln für den Garten entwickelt.

Das über die Jahrzehnte gesammelte Wissen fließt in unsere tägliche Arbeit ein. Das große Pflanzenangebot bietet vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung der Gärten an. Gartenberatung und Gartenplanung ergänzen unser Angebot & Service.

So wollen wir auch in Zukunft unser großes Pflanzenangebot erhalten und unseren Kunden die große Vielfalt schöner Pflanzen nahe bringen. Damit unsere Gärten vielfältig und ihre Funktion als wertvoller Naturraum auch in der Zukunft erhalten bleibt.

Biologischer Anbau

Wir produzieren und pflegen Pflanzen nach den anerkannten Richtlinien des ökologischen Landbaus. Das bedeutet aber nicht, dass alle Pflanzen, die Sie bei uns finden aus biologischem Anbau stammen. Das Angebot an Pflanzen aus zertifiziert biologischem Anbau ist leider immer noch begrenzt und das notwendige Sortiment ist zu groß, um alle diese Pflanzen selbst anzubauen. Aber es entwickelt sich, und wir arbeiten mit daran, diesen Prozess voranzutreiben. Unser Sortiment erweitern wir mit Pflanzen von Partnern, mit denen wir vertrauensvoll zusammen arbeiten.
Unser Betrieb ist kontrolliert gemäß EG-Öko-Verordnung: DE-Öko-006

Das Öko-Landbau-Zentrum

Die Aufschrift Öko-Landbau-Zentrum finden Sie noch auf den Verkehrsschildern, wenn Sie den Weg zu uns nehmen. Der so genannte Griesheimer Sand wurde mit viel Mühe über Jahrzehnte hinweg aus Brachflächen erschlossen und durch eine konstante biologische Bewirtschaftung bis heute erhalten und erweitert. 1946 fing an unserem Standort im Westen Darmstadts alles an: damals noch ein ehemaligen Truppenübungsplatz gründete die Familie Eisele die Baumschule.

Die Bedingungen waren denkbar ungünstig: ein leichter, unfruchtbarer Boden und die Zerstörungen durch die militärische Nutzung. Neben ökonomischen Überlegungen waren aber auch andere Motive für die Gründung der Baumschule an diesem Ort maßgebend: die Idee der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise nach Rudolf Steiner, die Kurt Eisele zu diesem Weg bewog und den er in den nächsten Jahren zielstrebig weiter verfolgte.

Mit viel Handarbeit wurde die Fläche entrümpelt und nach und nach urbar gemacht. Unterkünfte wurden gebaut, der Eichwaldhof mit Stallungen für das Vieh entstand, Baumschulflächen wurden angelegt. Brunnen für die Wasserversorgung gehörten dazu, und einfache Wirtschaftsgebäude, in denen die Pflanzen sortiert und für den Versand fertig gemacht wurden. Und das alles unter den Bedingungen der direkten Nachkriegszeit.

Zu dieser Zeit wurden auch die vielen Hecken angelegt, die bis heute das bis dahin völlig offene liegende Gelände, vor den berüchtigten Staubstürmen schützen. Diese seltene Heckenlandschaft, überwiegend aus Laubgehölzen, aber auch Nadelbäumen, bildet bis heute das prägende Landschaftselement mit einer Gesamtlänge von über 10 km! Die Hecken schaffen nicht nur Schutz und ein besonderes Kleinklima für die angebauten Pflanzen, sie sind auch die Heimat von sehr vielen Vögeln und Insekten in der eher unwirtlichen Gemarkung.

Die Baumschule wurde von Anfang an auf einer Fläche von 50 Hektar an biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Eine Kreislaufwirtschaft entstand: gedüngt wurde mit eigenem Kompost und Mist vom Eichwaldhof, der für die Versorgung der Mitarbeiter zuständig war. Der schwierige Anbau der Pflanzen wurde durch die Anwendung von biologisch-dynamischen Präparaten und Jauchen unterstützt. Es waren harte Jahre, besonders da man gegen Baumschulen konkurrieren musste, die Pflanzen produzierten, mit dem damals üblichen bedenkenlosen Einsatz von Herbiziden und Bodenentseuchungsmitteln. Nachdem die Wälder mit neuen Nadelgehölzen aufgepflanzt waren, wurden zunehmend Laubgehölze für Landschaftsbegrünung nachgefragt.

Die Baumschule wurde erweitert und daneben auch die Gartenzentrale für den Privatverkauf gegründet. Zeitweise wurden in der Baumschule rund 1000 verschiedene Pflanzenarten in vielen Größen angebaut und im laufenden Baumschulbetrieb über die Jahrzehnte unzählige Gärtner ausgebildet. Heute wird ein großer Teil der Baumschule wieder mit Forstpflanzen bepflanzt.

Bedingt durch den Kostendruck, die notwendige Spezialisierung und den Zukauf von Pflanzen, konnte der Ursprungsgedanke der großen Wirtschaftsgemeinschaft in biologisch-dynamischer Weise nicht erhalten werden. Aber alle Firmen, die bis heute im Öko-Landbau-Zentrum ansässig sind, arbeiten nach anerkannt biologischen Richtlinien. Allein der Eichwaldhof wird bis heute durchgehend nach den DEMETER-Richtlinien bewirtschaftet.

Unsere Nachbarn

Wenn Sie zu uns auf das Gelände kommen, finden Sie in direkter Nachbarschaft den Eichwaldhof. Seit 1948 ist der Eichwaldhof ein Demeter-Bauernhof und damit einer der ältesten zertifizierten Demeter-Betriebe überhaupt. Biologisch-dynamischer Landbau nach höchstem Standard, mit eigenem Hofladen.
www.eichwaldhof.de

Appels Wilde Samen bietet seit Jahrzehnten viele Hundert verschiedene Wildpflanzensamen an. Für die Renaturierung von Landschaftsflächen, aber auch für den Naturgarten. Ein Teil der Pflanzen wird selbst angebaut, gereinigt und dann gelagert. Im eigenen Labor werden die Samen auf ihre Qualität untersucht.
www.appelswilde.de

Direkter Nachbar sind ebenfalls die Darmstädter Forstbaumschulen: Auf dem Betriebsgelände wachsen Jahr für Jahr unzählige Laub- und Nadelbäume in fast allen waldbaulich relevanten Arten heran.
www.forstbaumschule.com

Die Firma EISELE GmbH ist heute besonders bekannt durch den Anbau der RESISTA-Ulmen. Fast alle heimischen Ulmen wurden durch den Ulmen-Splintkäfer zum Sterben gebracht. 1982 begann die Produktion von resistenten Ulmen. Heute werden diese Ulmen europaweit vertrieben und füllen wieder die Lücken, die das Ulmensterben hinterlassen hat.
www.resista-ulmen.com

Die Zentrale von DEMETER ist ebenfalls auf den Gelände ansässig.
www.demeter.de

Wenn Sie uns also demnächst wieder besuchen und vielleicht die Zeit für einen Sparziergang mitbringen, dann sehen Sie das Resultat der bis heute andauernden Arbeit in Verantwortung für die Natur am Rande des Naturschutzgebietes Griesheimer Düne.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!