Mai 2021

Kübelgärtnern

Gärtnern im Kübel - Schöne Pflanzen für attraktive Gefäße

Das Substrat, die Erde

Sehr viele Gehölze und Stauden gedeihen in Töpfen, Kübeln und Kästen. Ein paar Faktoren gilt es zu beachten, wenn dies langlebig und pflegeleicht sein soll. Zunächst ist es wichtig ein gutes Substrat zu verwenden. Die verwendete Erde soll Wasser speichern, aber nicht zu lange nass bleiben, locker bleiben und damit auch noch nach einigen Monaten den Wurzeln Sauerstoff zuführen können.

Ein gutes Substrat ist in der Regel eine Mischung mit verschiedenen Anteilen Torf, Rindenkompost, verschiedenen Faserstoffen zum Beispiel Kokosfasern, diese sind lange Zeit strukturstabil, das heißt sie zersetzen sich nur sehr langsam. Eingemischte Tonmineralen und ein Startdünger, idealerweise in organischer Form, machen daraus ein langlebiges Milieu für die Wurzeln.

Anforderung an das Gefäß

Steht das Gefäß im Regen, ist ein sehr guter Wasserabzug wichtig. Bei einem Gewitterregen können sehr schnell große Mengen zusammen kommen. Für große Gefäße ist eine Drainage am besten aus Blähton mit einer Vliesabdeckung geeignet. Das Vlies verhindert, dass die Erde in die Drainageschicht gespült wird. Bei kleinen Töpfen helfen auch Tonscherben, die das Abzugsloch vor dem Verstopfen schützen. Denn die Pflanzenwurzeln folgen dem Weg des Wassers. Unter dem Topf ist es in der Regel länger feucht, für die Wurzeln ist dies attraktiv und sie wachsen dann durch das Loch. Da Wurzeln ebenso dicker werden wie oberirdisch die Äste, verstopfen oder im schlimmsten Fall sprengen sie das Loch. Deshalb ist es ratsam hier eine gewölbte Tonscherbe oder ähnliches über das Loch zu legen.

Sollten Sie einen Untersetzer benutzen, bedenken Sie bitte, dass nicht alle Pflanzen dauernd nasse Füße vertragen. In der Regel sollte eine Stunde nach dem Gießen nichts mehr im Untersetzer stehen, bei längeren Schlechtwetterperioden muss dies auch kontrolliert werden. Ausnahmen sind wahre „Säufer“ wie Oleander oder Sumpfeibisch. Wenn kühlere Temperaturen im Herbst einsetzen, kann man auf den Untersetzer über Winter wieder verzichten. Dann empfiehlt sich das Gefäß auf Tonfüßchen oder Holzklötze zu stellen, damit der Boden bei Frost keinen Schaden nimmt.

Bei Tongefäßen ist dies besonders gefährlich, im Herbst-Winter ist der Topfboden stets feucht, das Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus und der Boden platzt ab. Wenn der Boden durch genügend Abstand zum Grund gut abtrocknen kann, ist diese Gefahr gebannt.

Das Gießen

Pflanzen im Gefäß zu kultivieren, bedeutet dem Gießen und Düngen immer etwas mehr Beobachtung zu schenken, als dies im Garten notwendig ist. Gibt das Erdreich auch bei Trockenheit  noch lang etwas aus seinen Tiefen, der Topfinhalt ist begrenzt. Pflanzen reagieren auch durch verstärktes tieferes Wurzelwachstum, um an mehr Feuchtigkeit und Nährstoffe zu gelangen. Im Topf nützt ihnen dies nichts, sie können ja nicht hinaus. Der Gärtner muss schon stets für Nachschub sorgen, indem er rechtzeitig gießt und in regelmäßigen Abständen Dünger nachliefert.

Eine pauschale Aussage, wieviel man gießen muss, ist unmöglich. Je nach verwendeter Pflanze gibt es unterschiedliche Ansprüche; die Temperatur ist zu berücksichtigen, aber auch die Farbe und das Material des Topfes beeinflusst die Häufigkeit und Menge des Gießens. Es gibt einen unentschiedenen Streit zwischen Plastik und Ton. Durch Plastiktöpfe verdunstet kein Wasser über die Topffläche. Dafür können schwarze oder metallene Gefäße in der prallen Sonne sehr heiß werden, so dass die Wurzeln an der Gefäßwand verkochen. Original Tontöpfe weisen nach einer gewissen Zeit  Kalkflecken auf, wenn man kalkhaltiges Wasser verwendet. (Zitronensaft oder Essigessenz entfernt diese lästigen Beläge, aber bitte nur zum Säubern von leeren Töpfen verwenden). Dies vermeidet man bei glasierten Töpfen. Gute Terracotta- Töpfe sind aus besonders hochverdichtetem Ton gebrannt, hier es gibt keine größere Hohlräume, die sich mit Wasser füllen, daher sind sie in der Regel frostfest und deutlich teurer.

Im Kübel holen Sie Ihre Lieblingsblüten auf die Terrasse

Düngen nicht vergessen

Die Düngung ist einfach, wenn Sie organischen Dünger verwenden. Dieser ist in pulvriger Form und wird im Frühjahr, etwa März-April auf der Substratoberfläche aufgestreut. Wenn möglich kann man es etwas einarbeiten, aber beim nächsten Mal gießen, wird dies in den Topf geschwemmt. In der Regel hält die Düngewirkung 3 Monate, im Juni sollte man dann die zweite Düngung vornehmen.

Bitte verwenden Sie den Pflanzen-ansprüchen angepassten Dünger, also Rhododendron-dünger auch für Hortensien, Heidelbeeren und alle Moorbeet-pflanzen. Auch der Rosendünger ist speziell gemischt, damit Sie viele Blüten erhalten. Nadelgehölze sind genügsamer, deshalb bekommen diese auch eine abgeschwächte Mischung. Möchten Sie lieber flüssig düngen, dann müssen Sie wöchentlich dran denken.

Wir empfehlen dies eher für klassische Balkon- und blühende Kübelpflanzen, die brauchen auch noch im August-September Nachschub für die ständige Blütenbildung bis zum ersten Frost. Die Gehölze schließen in dieser Zeit schon mit dem Wachstum ab. Sie dürfen ab Juli nicht mehr gedüngt werden, sonst wachsen sie zu lange und die frischen Zellen sind dann frostgefährdet.

Wichtig – der Winterschutz

Empfindliche Pflanzen erhalten eine Verpackung im Winter. Dazu gehören zum Beispiel Rosen und immergrüne Gehölze. Hier empfiehlt sich eine Verpackung des Topfes mit isolierender Noppenfolie, damit der Topf möglichst lang frostfrei bleibt. Bei den Rosen sind die Wurzeln und die Veredelungsstelle frostempfindlich.

Die Wurzeln der Immergrünen sollen möglichst lang Wasser aufnehmen können. Denn sie verdunsten auch im Winter Wasser über ihre Blätter oder Nadeln, daher muss der Nachschub möglich lang gewährleistet werden. Dafür sind regelmäßige Kontrollen der Töpfe im Winter unerlässlich, die Erde sollte sich stets feucht anfühlen. Viele Pflanzen erfrieren nicht, sondern verdursten über Winter!

Sie können die Folie mit Schurwollmatten, Sackleinen oder ähnlichen Materialien verschwinden lassen und hübsch dekorieren.

Ebenso ein guter Winterschutz ist es, Töpfe, so sie denn zu transportieren sind, unter große Büsche und Bäume in den Schatten oder auf die Nordseite des Hauses zu stellen. Der oftmals zweistellige Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht stresst die Pflanzen. Tagsüber taut der Wurzelballen im Topf auf, nachts gefriert er wieder, so heftige Temperaturschwankungen finden im Erdreich nicht statt. Da dauert das Einfrieren in 30 cm Tiefe viel länger. Ohne Sonneneinwirkung ändert sich das Klima im Topf nicht so schnell. Auch sind nicht alle immergrünen Pflanzen glücklich, wenn sie sehr kaltem Winterwind ausgesetzt sind, nimmt der doch auch immer Feuchtigkeit aus den Blättern mit, wenn er durch sie hindurch streicht. Ist der Topf zu schwer zum Bewegen, dann sollten Sie weißes Vlies bereithalten. Es gibt sogar fertige Hussen, die man im Januar und/oder Februar über die Pflanzen drüberziehen kann, wenn eine solche kalte Hochdrucklage im Wetterbericht gemeldet wird. Sie müssen nicht von November bis März Ihre Pflanzen in Christo-Manier verhüllen, es genügt in den Zeiten, wenn das Thermometer tatsächlich unter dem Gefrierpunkt bleibt.

Immergrüne Pflanzen brauchen schließlich Licht und Luft, ständig eingepackt kann es auch Krankheiten und Schädlingen recht kuschelig werden.

Muss auch sein, das Umtopfen

Nach 1–2 Jahren wird in der Regel der Topf zu klein, dann muss umgepflanzt werden. Damit erhält die Pflanze neues Substrat und mehr Platz für die Wurzeln. Die meisten Stauden, die zu groß geworden sind, dass sie den Topf vollkommen ausfüllen, können einfach geteilt werden, wenn man den gleichen Topf beibehalten möchte. Man setzt dann nur die Hälfte wieder zurück in den mit neuer Erde gefüllten Topf.

Bei Gehölzen geht das nicht, da muss der Wurzelraum mitwachsen. Sollten Sie am Ende Ihrer Möglichkeiten ankommen, kann man auch mal die Pflanze aus dem Gefäß herausholen, die alte Erde etwas abschütteln und mit neuem Substrat wieder in den gleichen Topf einpflanzen. Am besten ist damit, wenn möglich ein Rückschnitt verbunden, an den Wurzeln und an den Trieben. Dann geht es im gleichen Topf nochmal 1 bis 2 Jahre. Die beste Zeit fürs Umtopfen ist immer im Frühjahr.

Richtig Pflanzen

Es gibt ganz viele pflegeleichte Pflanzen, die genügsam auch im Topf gedeihen und lange Zeit sehr attraktiv mit Blüte, Blatt oder besonderem Wuchs uns versiegelte Flächen begrünen lassen. Folgende winterharte Pflanzen eignen sich besonders gut, da sie einen oder sogar mehrere besondere Merkmale aufweisen.

Legen Sie los – und wenn Sie noch mehr erfahren wollen, ein Extra an Tipps und Tricks direkt von unserem Team erfahren möchten: bei unsererm jährlichen Seminar im Mai dreht sich alles um die Kübel-Bepflanzung. Schauen Sie in unsere Termine…

Blütenpflanzen

  • Rosen, vor allem Bodendecker- und Kleinstrauchrosen, sowie Beetrosen
  • Fingerstrauch
  • Gehölz-Johanniskraut
  • Hortensien
  • Kleinbleibende Schneeballsorten
  • Spiersträucher
  • Zwergflieder
  • Zwerg-Weigelien

Blattschönheiten

  • Buntlaubige Berberitzen
  • Buntlaubiger Liguster
  • Buntlaubige Blasenspieren
  • Zwerg-Perückensträucher

Immergrüne

  • Kleinere Kirschlorbeersorten
  • Mittelmeerschneeball
  • Rhododendron
  • Zwerg-Fichten
  • Zwerg-Kiefern

Besonderer Wuchs:

  • Zwerg-Korkenzieherhasel
  • Zwerg- Zickzack-Kirsche
  • Fadenzypresse
  • Kleinbleibende Stämmchen, zum Beispiel Zwergweiden
  • Stechpalme als Kugel oder Pyramide geschnitten

Langanhaltend attraktive Stauden

  • Bergenie
  • Blauraute
  • Blütensalbei
  • Dachwurz und alle Fetthennensorten
  • Gräser aller Art
  • Lavendel
  • Mädchenauge
  • Nelken
  • Purpurglöckchen
  • Sonnenhut